Geisternetze bergen in der Ostsee

Geisternetze bergen in der Ostsee

Geisternetze

Geisternetze sind verloren gegangene oder aufgegebene Fischernetze und Leinen. Sie erledigen ihre Aufgabe laufend weiter und werden so zur Gefahr für viele Meeresbewohner. Weltweit sollen einer aktuellen Übersichtsstudie zufolge jedes Jahr 5,7 % der Fischernetze, 8,6 % der Fangkörbe und 29 % aller Angelleinen verloren gehen. Die herrenlosen Netze und Angelleinen sind aus häufig aus Nylon, Polyester oder Polyäthylen. Nach Schätzungen machen Geisternetze etwa 10 Prozent des weltweiten Plastikmülls in den Ozeanen aus. Sie stellen nicht nur eine Todesfalle für Meeressäuger, Fische, Seevögel und Weichtiere dar, sondern zersetzen sich im Laufe der Zeit zu Mikroplastik sowie Weichmacher oder Imprägniermittel. Zudem lagern sich auf den Plastikpartikeln Giftstoffe ab, die erhebliche Auswirkungen auf marine Ökosysteme haben und schließlich in die menschliche Nahrungskette gelangen können.

Gemeinsam Stark

Zur Lokalisierung und Bergung solcher Geisternetze aus der Ostsee hat oeoo gemeinsam mit Kooperationspartner, der Scientific Diving Association e.V. Kiel (SDA), im Frühjahr 2019 ein Projekt gestartet. Allein in der Ostsee gehen Schätzungen zufolge jährlich etwa 10.000 Netze und Fischfanggeräte verloren. Die Funde werden von den Tauchern der SDA lokalisiert, markiert und geborgen, wobei die SeeKuh von oeoo als Basis für die Taucheinsätze dient.

Seit 2019 haben bereits mehrfach gemeinsame erfolgreiche Bergungsaktionen in der Ostsee stattgefunden, leider meist mit fetter Beute. Seit 2020 unterstützt die Firma Oceanwell das gemeinsame Projekt als Sponsor.

SDA bietet im Web ein Meldeportal , über das Fischer oder Wassersportler Wrack- und Geisternetzpositionen melden können.

Seit April 2024 ist oeoo auch Mitglied der Global Ghost Gear Initiative (GGGI), der weltweit größten branchenübergreifenden Allianz, die sich dem Problem des verlorenen, aufgegebenen oder sonstwie entsorgten Fischfanggeräts (ALDFG), bekannt als „Geisternetze“, widmet. Die GGGI, gegründet im September 2015 und basierend auf der besten verfügbaren Wissenschaft und Technologie, engagiert sich für Maßnahmen und Lösungen zum globalen Geisternetzproblem. 

Die Stärke der GGGI liegt in der Vielfalt ihrer Teilnehmer: Neben der Fischereiindustrie engagieren sich Privatunternehmen, Akademiker, Regierungen, intergouvernementale und nichtregierungsorganisationen. Jeder Teilnehmer spielt eine entscheidende Rolle bei der Minderung der Auswirkungen von Geisternetzen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene.

Link: https://www.ghostgear.org/

SeeKuh 1 und Circular Explorer im Einsatz

Gemeinsam auf der Jagd nach Geisternetzen in der Ostsee

Die SeeKuh 1 und die Circular Explorer (ebenfalls ein Schiff der SeeKuh-Klasse) waren im Sommer 2021 gemeinsam mehrere Wochen auf der Ostsee unterwegs, um Geisternetze und Meeresmüll zu bergen.

Zusammen mit den Tauchern/Taucherinnen von SDA Kiel hat das Team von oeoo in Kiel an verschiedenen Orten in der Ostsee Geisternetze, Leinen und Meeresmüll geborgen – im Kleinen Belt vor Dänemark und vor Fehmarn. Dank der ehrenamtlichen Unterstützung von nahezu 60 Taucher/ innen konnten in verschiedenen Aktionen zahlreiche Kiemennetze, Schleppnetze, Reusen, Leitnetze, Hummerkörbe und weiterer Meeresmüll eingesammelt und die Ostsee wieder etwas sicherer gemacht werden.

Martin Pedersen hat ein professionelles Video erstellt, das die Geisternetz-Bergung von SDA und oeoo im Kleinen Belt vor der dänischen Küste zeigt.

 

Auch der dänische TV-Sender tvs berichtete über die Bergungsaktionen von SDA und oeoo.

Musikalisch gegen Plastik!

A Million Miles Away

Mit "A Million Miles Away" sagen wir dem Plastikmüll auch musikalisch den Kampf an, wollen mit unserem Song Bewusstsein schaffen und unsere Botschaft verbreiten.

Hört rein!