oeoo in Brasilien

oeoo in Brasilien

Seit dem Sommer 2019 gibt es auch einen brasilianischen Ableger von oeoo in Rio. Das Team um Laura führt Cleanups der umliegenden Strände und Buchten durch, startet Bildungsprojekte gegen Plastikmüll und arbeitet in Kooperation mit lokalen Fischern an der Reinigung der Guanabara Bucht und der Atlantikküste vor Rio.

oeoo in Rio de Janeiro

Seit dem Sommer 2019 gibt es auch einen brasilianischen Ableger von oeoo in Rio. Im Frühjahr 2020 wurde oeoo in Brasilien offiziell als eigenständige NGO anerkannt, was die Arbeit dort sehr erleichtert.

Das Team um Laura führt zahlreiche Cleanups der umliegenden Strände und Buchten durch und startet erste Bildungsprojekte gegen Plastikmüll für Kinder und Jugendliche.

In enger Kooperation mit zwei lokalen Fischergemeinschaften werden Strände in der stark mit Plastikmüll verschmutzten Guanabara Bucht sowie an der Atlantikküste vor Rio gereinigt.

Durch Corona hat sich die erste große Reinigungs-Aktion der Guanabara-Bucht gemeinsam mit lokalen Fischereigenossenschaften und weiteren Freiwilligen bis Dezember 2020 verzögert. Doch sie war ein voller Erfolg! Sieben LKW-Ladungen mit fast 20 Tonnen Abfall kamen zusammen, 200 lokale Fischer und Freiwillige halfen zwei Tage lang mit.

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Rio de Janeiro

Rio de Janeiro hat als südamerikanische Megacity mit enormen Müllproblemen zu kämpfen, Umweltschutz wird dort noch ziemlich klein geschrieben. Vor allem die Gewässer vor der Millionenmetropole Rio de Janeiro sind extrem verschmutzt – ein Großteil davon ist Plastikmüll.

Ein Hot Spot ist seit vielen Jahren die große Guanabara-Bucht, die von Abwässern der Schwerindustrie, Fäkalien, Müll und Chemie verschmutzt ist. Eine Studie der Heinrich-Böll-Stiftung sprach bereits 2014 von rund 18.000 Litern Abwasser pro Sekunde, die in die Bucht fließen.

Wissenschaftler brasilianischer Forschungsinstitute sehen in der Verschmutzung eine Bedrohung für Mensch und Natur und schätzen das Ausmaß an Krankheiten, die bei Kontakt mit dem Wasser der GuanabaraBucht übertragen werden, als gefährlich hoch ein.

In Kooperation mit zwei lokalen Fischergemeinschaften reinigt oeoo Brasilien die Bucht mit angepassten Fischernetzen. In einem ersten aufmerksamkeitsstarken Reinigungsprojekt wurden im Dezember 2020 bis zu 40 Tonnen Plastikmüll mithilfe der lokalen Fischergemeinschaften und freiwilligen Helfern aus der Bucht geholt, sortiert und von unserem Recyclingpartner TOMRA Sorting verwertet.

Schulprojekt mit Kindern aus den Favelas in Rio

Zusammen mit der lokalen NGO Futurobom und dem Colibri-Kollektiv wird oeoo Brasil ein mehrjähriges Umweltbildungsprojekt für Kinder der öffentlichen Vidigal-Schule in den Favelas (Armenvierteln) von Rio starten. 

Die Schule Prefeito Djalma Maranhão liegt oberhalb der Strände von Leblon und Vidigal. Zwei Klassen mit insgesamt etwa 80 Kindern im Alter von 9-10 Jahren werden zu Plastikmüll und Umweltschutz unterrichtet. Ziel ist es, die Kinder für die Verschmutzung des Meeres durch Plastik zu sensibilisieren. Indirekt werden auch ihre Familien, die gesamte Schule und die Gemeinde Vidigal davon profitieren. Im Rahmen des Projekts wird es auch gemeinsame Cleanups mit den Kindern an den lokalen Stränden in Rio geben.

FuturoBom ermöglicht den Schülern von Vidigal seit Jahren den Zugang zu Bildung und Sport. Das Colibri-Kollektiv bietet Schulungen in den Bereichen Umweltschutz und nachhaltiger Konsum an. Das gemeinsame Projekt wird derzeit von Caroline und Laura von oeoo Brasil vorbereitet und soll im Frühsommer starten. Photo by Andy Falconer on Unsplash.

Corona-bedingt ruht das Projekt derzeit leider.

SeeKuh

In Rio de Janeiro wurde von oeoo ein Müllsammelschiff reaktiviert, das bereits zu den Olympischen Spielen 2016 die Guanabara-Bucht gereinigt hatte. Dort sollten die Segelwettbewerbe stattfinden, doch sie versank schon damals im Müll.

Das Schiff wurde für unsere Reinigungszwecke in Rio umgebaut und ist nun als “Sea Cow Rio” seit März 2022 im Einsatz.

Thaiane Maciel

Thaiane ist Umweltingenieurin und leitet als Diretoria-Presidente seit Herbst 2022 unsere Dependance oeoo Rio.

Thaianes Aufgabenbereich bei oeoo ist die Koordination des oeoo-Büros in Rio. Gemeinsam mit ihrem Team plant sie die Sammelaktivitäten und Kooperationen mit den Fischern ebenso wie die Projekte für Umwelterziehung und -bewusstsein.

2015 hatte sie bereits ihre eigene Umweltorganisation Canal Novo Mundo gegründet. Im Sommer 2022 wurde die 29­-Jährige für ihren Einsatz von der UNESCO zum „Green Citizen“ ernannt.

Caroline Verna

Caroline, Französin, lebt seit 2014 in Rio und erforscht die Guanabara-Bucht.

Sie hat sich entschieden, oeoo als wissenschaftliche Direktorin beizutreten, weil sie sich in die Stadt Rio und ihre Region verliebt hat. Wenn sie die Guanabara-Bucht im Stadtgebiet sieht, sieht sie ein erstaunliches Ökosystem, herrliche Strände, und sie fände es  großartig, wenn sie wiederhergestellt würde. In der Nordzone schwimmen noch immer Kinder in ihr, obwohl sie durch Abwässer, Abfälle, Benzin und Plastikmüll (meist Hausmüll) stark verschmutzt ist. Die ansässigen Fischer fischen manchmal mehr Plastik als Fische.

Der Mangrovenwald, der früher den größten Teil der Küstenlinie bewachsen hatte, wurde reduziert. Caroline glaubt, in eine saubere Bucht würden die Fische, Delfine und Wale zurückkehren, von denen es jetzt nur noch vereinzelte Exemplare gibt. Die Gesundheit der Kinder und ihrer Familien in der Nordzone ließe sich verbessern, wirtschaftliche und touristische Möglichkeiten in der Region (Fischen, Strandaktivitäten, Tauchen, Segeln …) könnten geschaffen werden.

Die Bucht lebt noch und Caroline hofft, dass ihre Kinder eines Tages wieder sicher darin schwimmen werden.Da oeoo in Rio 2019 neu gestartet wurde, ist sie derzeit ein bisschen das Mädchen für alles, obwohl sie sich auf die Erforschung der Guanabara-Bucht konzentriert, vor allem über Art, Menge und Quellen der Verschmutzung durch Plastik forscht, sowie ein Netzwerk von Kontakten mit Universitäten und anderen in Rio tätigen NGOs aufbaut.

Musikalisch gegen Plastik!

A Million Miles Away

Mit "A Million Miles Away" sagen wir dem Plastikmüll auch musikalisch den Kampf an, wollen mit unserem Song Bewusstsein schaffen und unsere Botschaft verbreiten.

Hört rein!